Wie finde ich den richtigen Züchter / Ansprechpartner?

 

 

Es ist nicht immer leicht für einen Neueinsteiger zu erkennen, welchem Züchter man vertrauen kann oder wem nicht. Diese Frage können auch wir euch nicht abnehmen, allerdings möchten wir euch hier Hilfestellungen zu diesem Thema geben. Dazu erstellen wir eine Liste, anhand deren Merkmalen selbst wir unsere Züchter auswählen bzw. wo wir ebenfalls vorsichtig sind, was die Adoption neuer Zuchtnasen betrifft.

 

 

 

 

 

Merkmale um einen vernünftigen Züchter

zu finden / erkennen:

 

• Da die Werbung über diverse Internetportale aktuell nicht mehr erlaubt ist, kann man vernünftige Züchter nur noch über mit einem Internetauftritt (Homepage) oder Facebook finden,
• Eine Homepage sagt schon viel über den Züchter aus - hat er sich Mühe gegeben, wie viel Input ist dort zu finden, etc.
• Der Züchter hat umfangreiches Wissen über Genetik, mögliche Krankheiten, Haltung und Ernährung,
• Er nimmt sich Zeit für euch und beantwortet jede Anfrage individuell,
• Auch wenn ihr schon mehrfach dieselben Fragen gestellt habt, ist das für ihn kein Problem,
• Seine Zucht ist ein Hobby, hauptberuflich sind die meisten Züchter berufstätig - Seine Schutzgebühren sind daher keine "Schleuderpreise" die zum unüberlegten Schnellkauf verleiten sollen,
• Ein vernünftiger Züchter steht euch mit Rat und Tat jederzeit zur Seite, aber man muss auch bedenken, er hat noch ein eigenes Privat- und Arbeitsleben - sprich er kann auch nicht immer sofort reagieren,
• Rabattaktionen oder ähnliches hat ein vernünftiger Züchter nicht nötig,
• Er hinterfragt eure Haltung und das bereits vorhandene Wissen,
• Er kann euch aus dem steh greif Fragen zu allen Themen beantworten,
• Er kann Auskunft über Verpaarung und Elterntiere seiner Leos geben,
• Ein vernünftiger Züchter züchtet nicht um Geld zu verdienen, sondern er züchtet für sich. Seine Jungtiere die nicht zu 100% in sein Zuchtprojekt passen, vermittelt er in ein artgerechtes Zuhause - diese Kriterien sind von Züchter zu Züchter unterschiedlich, 
• Seine Tiere sind alle augenscheinlich gesund und agil,
• Er behält auch seine Rentnerleos. Seine Tiere sind keine "Geburtsmaschinen" die "produzieren" sollen, sondern es wird auf die Bedürfnisse seiner Tiere Rücksicht genommen,
• Sein Bestand wird regelmäßig getestet auf Cryptosporidien und Wurmbefall -  ein Wurmbefall kann durch die Futterinsekten immer mal entstehen kann und ist kein Weltuntergang,
• Und natürlich euer Bauchgefühl - ihr müsst euch einfach gut aufgehoben fühlen,
• Prestige ist für einen vernünftigen Züchter ein Fremdwort. Er möchte sich nicht mit "Erfolgen" oder besonderen Dingen krönen. Im Gegenteil, seine Tiere stehen für ihn an erster Stelle. Zeitungsartikel, Fernsehauftritte oder extreme Werbung für "außergewöhnliche" Dinge sind ihm nicht wichtig. Sicherlich ist man stolz, wenn man gesunden Nachwuchs hat und die Kleinen eine tolle Genetik haben, aber daran macht man sich als Züchter nicht ausschließlich fest. 

 

 

 

 

 

Typische Verkaufsargumente:

 

Um Käufer und Interessenten zu locken wird gerne mit gewissen Argumenten geworben. Hier gilt Vorsicht, denn warum wirbt jemand so intensiv um Interessenten?

 

• "Weibchen nur in Gruppen halten"
• "Loser Bodengrund ist kein Problem"
• "Mehlwürmer in der Schale anbieten"
• "Die Haltung in Boxen ist auf Dauer ist kein Problem"
• "Gruppenhaltung von Männchen und Weibchen kein Problem"
• "Leos mit anderen Reptilienarten zusammen halten ist kein Problem"
• usw..........

 

 

 

 

 

 

 

Welchen Aufwand macht eine Zucht und was kostet sie?

 

 

Immer häufiger wird unterschätzt was eine vernünftige Zucht bedeutet und bekommt aus diesem Grund den Stempel "man sei nur auf Profit aus" aufgedrückt, der in den meisten Fällen überhaupt nicht zu trifft. Ein vernünftiger Züchter kann kein Geld mit seiner Zucht verdienen, da er weder auf Masse noch zu Schleuderpreisen seine Leos egal wohin vermittelt, noch kann er seine laufenden Kosten soweit reduzieren, dass es sich lohnen würde. Sicher ist der Begriff Züchter nicht geschützt und jeder, der auf seine Art und Weise Nachwuchs "produziert" kann sich Züchter / Hobbyzüchter nennen.

 

Also was macht einen vernünftigen Hobbyzüchter aus? Er liebt und lebt in erster Linie für seine Tiere. In den meisten Fällen ist er Berufstätig und verdient mit seinem Job sein Geld womit er seine Hobbyzucht finanziert.

Durch regelmäßige Neuzugänge, Stromkosten, Futter - vielseitig plus die richtige Supplementierung, Ernährung seines Futters, regelmäßige Kotproben, Bau neuer Terras - man findet immer etwas was man verbessern möchte, Ggf. Besuch diverser Reptilienbörsen um vernünftige Aufklärung zur artgerechten Haltung zu betreiben, usw. liegen seine Ausgaben im Monat durchaus bis in den vierstelligen Bereich. Dazu kommen noch die vielen Stunden die man in seine Tiere, die Interessenten und für die Homepage investiert und die kaum einer sieht. Seine Zucht ist für den Hobbyzüchter ein Hobby, vergleichbar mit Hobbyautoschrauber, die an ihren Autos schrauben, umbauen und ihre Motoren überholen. 

Man investiert einfach deutlich mehr als man durch Vermittlungen einnehmen könnte. 

 

Hinzu kommt, dass ein Hobbyzüchter nicht für andere züchtet sondern immer für sich und wählt aus seinem Nachwuchs den aus, der ihn in seiner Zucht zukünftig weiterhilft. Er setzt nicht mal nur so eine Verpaarung an um Nachwuchs zu haben sondern beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Genetik bzw. Vererbungslehre und entscheidet danach welche Verpaarung er ansetzt. Er gibt seinen Schützlingen die notwendigen Zuchtpausen, die sie benötigen. Außerdem behält er natürlich auch seine Liebhaberleos die aus Altersgründen nicht mehr aktiv in der Zucht teilnehmen.

 

Also im großen und ganzen kein Lohnenswertes Geschäft, da es vernünftigen Hobbyzüchtern nicht egal ist, wohin ihre Schützlinge ziehen dürfen.